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Versorgung mit Energie |
Der Serverraum benötigt eine eigene Absicherung, damit ein Nachbarraum den Serverraum (auch mit USV) nicht stromlos macht. Auch sollten alle drei Phasen liegen und nicht nur, wie in normalen Büroräumen üblich, eine Phase pro Raum. Die Beleuchtung und Wandsteckdosen für z.B. Staubsauger sollen getrennt von den Servern abgesichert sein. Ebenso die Klimaanlage. Man sollte vorher den zu erwartenden Energiebedarf abschätzen, damit die Elektriker ausreichend dimensionieren können |
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Klimatisierung |
Der zu erwartende Energiebedarf ist auch wichtig für die Klimatisierung, da nahezu die gesamte elektrische Energie den Raum in Form von Abwärme verlässt. Die KW-Zahl reicht dem Klimabauer dann schon. Der Klimabauer wird auch eine Ortsbegehung machen wollen und wird sich über die zu erwartende Sonneneinstrahlung sowie Möglichkeiten zur Montage und der Verrohrung machen. |
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Admin-Arbeitsplatz |
Auch wenn moderne Server oft komplett remote administriert werden können, ist ein kleiner Tisch als Notfall-Arbeitsplatz für den Administrator sinnvoll. Widerstehen Sie von vorneherein der Versuchung, den Serverraum als Abstellkammer für Verbrauchsmaterial oder als "Rumpelkammer" zu missbrauchen. Neben der Tatsache, dass dies im Notfall die Arbeiten im Serverraum gerade dann behindert, wenn jede Minute zählt, ist das auch aus Brandschutzgründen bedenklich. |
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Ständerboden |
Wenn möglich, sollte man den Boden des Serverraumes aufständern. Die Kabel verschwinden dann unter den Zwischenplatten, die man jederzeit hochheben kann. Das ist sehr praktisch, schont die Verkablung und hält Ordnung. Ständerbodensysteme gibt es z.B. von Paroll. Dort gibt es auch Unterlagen für Ausschreibungen. |
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19"-Schränke |
Netzwerkausrüstung und Server gehören in 19"-Schränke.
Dort ist alles ordentlich, sicher und abschliessbar unter zu bringen.
Anbieter sind z.B. Rittal
oder Schroff oder
Knürr. Noch was zur Aufstellung: Die Schränke sollte von vorne und von hinten erreichbar sein. 60cm Weg hinten reicht schon. |
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Netzwerkschrank |
Der Netzwerkschrank 19" sollte 800mm breit sein. Für das reine 19"-Profil reichen auch 600mm, doch gerade für die vielen Leitungen im Schrank ist es gut, da sie auch von vorne zu patchen sein sollen, diese neben den eigentlichen Panels vertikal zu führen. Auch sollte man nicht alle HE mit 24-Port RJ45-Panels füllen, sondern ca. alle 3 HE/Panels 1HE frei lassen. Sonst kommt man nicht mehr an die Stecker, wenn es voll wird. Wenn es knapp wird, lieber einen zweiten, direkt verbundenen Schrank (also ohne Seitenwäde zum anderen Schrank) daneben. Z.B. in den einen die Panels, in den anderen die Switches. Der Vorteil von entfernten Zwischenwänden wenn man Kabel von Links nach Rechts legen muss liegt darin, dass man nicht extra nach unten, um die Kante und wieder nach oben mit den Kabeln muss. Und die Netzwerkschränke sollten, auch wenn man es nicht glauben mag, mindestens (!) 800mm tief sein, nicht nur 600mm, denn sonst reicht die Tiefe nicht für 19"-Fileserver, schon gar nicht, wenn hinten noch Platz für Stromversorgungskabel und Lüftung gelassen werden muss. |
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Serverschrank |
Server im 19"-Gehäuse (z.B. 1HE oder 2HE) sind heute für nur geringen Aufpreis zu erhalten und es lohnt sich bei der Wartung. Mit Gleitschienen versehen, kann man sie aus dem Rack nach vorne rausziehen, ohne den gesamten Schrank zerlegen zu müssen. Beim Serverschrank 19" reichen 600mm Breite, er sollte jedoch mindestens 800mm tief sein. |
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Erdung der Schränke |
Aus de.sci.ing.elektrotechnik und de.comp.hardware.netzwerke: Der Schutzleiter für den Schrank sollte direkt von der Potential-ausgleichschiene kommen. Dazu sollte der Querschnitt 4mm^2 min. betragen. Ab einer bestimmten Länge ist diese auf 6 bzw. 10mm^2 zu erhöhen. Diese Länge kann ich leider nicht auswendig sagen. Fakt aber ist, das nach der VDE0701 der Widerstand der Leitung 0,3 Ohm nicht überschreiten darf. Gemessen wird dies an einem beliebigen Punkt des Metallgehäuses mit einem definierten Strom und einer Hochspannung. In der VDE 0701 Teil 1 steht nur das der niederohmige Durchgang des Schutzleiters durch Messung nachzuweisen ist. In den Erläuterungen ist als Orientierungsgröße 1 Ohm (Je nach Gerätegruppe auch kleinere Werte 0,3 und 0,5 Ohm) angegeben. Dazu reicht ein Gleichstrom vo 0,2 A. Die "Hochspannung" braucht man für die Isolationsmessung. Dazu sagen die Erläuterungen der VDE 0701 Teil 1: Das Meßgerät ist so auszulegen, daß die Ausgangsspannung bei einem Belastungswiderstand von 0,5 MOhm mindestens 500 Volt Gleichspannung beträgt. Nach VDE 0701 Teil 260 (Handgeführte Elektrowerkzeuge) muß der Widerstand des Schutzleiters von Elektrowerkzeugen der Schutzklasse I mit einer Wechselstromquelle mit einer Spannung von höchstens 12 Volt bei offenem Stromkreis und mit einem Strom von mindestens 10 A gemessen werden. Der Widerstand darf in keinem Fall größer als 0,3 Ohm sein. Die 0,3 Ohm gelten für eine feste Anschlußleitung bis 5 m länge. Ist die feste Anschlußleitung länger, erhöht sich der Wert um 0,12 Ohm für jede weitere 5 m Anschlußleitung. Da ein Serverschrank nicht tragbar im Sinne der VDE 0701 ist, braucht der Erdungswiderstand nicht nach VDE 0701 mit 10A geprüft werden. Das besagt aber nicht, das es eine Andere Norm gibt die dieses verlangt. Außerdem ist die VDE 0701 nur für die Instandsetzung, Änderung und Prüfung elektrischer Geräte zuständig. Für die Installation einer Neuanlage gilt wieder eine andere VDE. Alle Patchfelder sollten an einem zentralen Punkt im EDV-Schrank zusammengeführt werden. Von diesem Punkt aus ist eine direkte Verbindung zur Haupt- oder Etagenpotentialausgleichsschiene erforderlich. Eine Verbindung zur Kaltwasserleitung oder Heizungsvorlauf oder -rücklauf ist zwar erlaubt, jedoch darf es dann keine gepresste oder Kunststoffleitung sein. Ein Potenzialausgleich über eine Geräteanschlußleitung ist nicht zulässig. Das dient nur der Sicherheitsklasse des Gerätes. DIN EN 50310 (VDE 0800 Teil2-310) Erdung und Äquipotentialausgleich. Anwendung von Massnahmen für Potentialausgleich und Erdung in Gebäuden mit Einrichtungen der Informationstechnik. |
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Verkabelung des Netzwerkes |
Wenn man für die Netzwerkverkabelung einen 19"-Schrank braucht, dann sollte man die Verkabelung auch von einem Profi verlegen lassen. Und hinterher durchmessen lassen. Einfach mal mit 100MBit-Ethernet probiert reicht nicht, um zu überprüfen, ob die verkabelung wirklich zuverlässig ist. Das Thema Quetschungen wurde schon im Abschnitt Verkabelung beschrieben. |
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Feuerlöscher |
Schmorbrand den man in EDV-Anlagen hat, kann man gut mit CO2 beherrschen. Dieser beschädigt nicht, wie z.B. Schaum oder Pulver, benachbarte Systeme. CO2 löscht durch Verdrängung des Sauerstoffs. Der Sauerstoffanteil in der Umgebungsluft beträgt ca. 21 Vol.%. Das Feuer erlischt, wenn durch Fluten mit CO2 dieser Wert auf weniger als 13,8 Vol.% gesenkt wird. Allerdings ist die Anwendung von Kohlendioxid mit gewissen Risiken verbunden z. B. Erstickungsgefahr bei Bränden in geschlossenen Räumen. CO2 ist in löschfähiger Konzentration für den Menschen lebensgefährdend und erfordert geeignete Schutzmaßnahmen, damit alle Personen den zu flutenden Raum rechtzeitig verlassen. Sofern es primär um die Sicherung des 19" Schrankes geht, sollte man auch 19"-Löschsysteme in Betracht ziehen. Die haben den Vorteil, das "nur" der Schrank geflutet wird und der Raum weiter benutzbar bleibt. 19" Löschsysteme gibt es z.B. von Gloria. Für alles Andere, wo z.B. andere Einrichtung dran beteiligt ist (Möbel oder Papier usw), oder der Brand nicht mehr beherrschbar ist, ist zusätzlich ein Schaumlöscher notwendig. Im Gegensatz zu einem Pulverlöscher nimmt einem der Schaumlöscher kaum die Sicht, und der Schaum ist nur da, wo man ihn hingeblasen hat. Zudem ist Löschpuler Sondermüll. |
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Sicherheit |
Empfehlenswert als Online-Leküre ist das IT-Grundschutzhandbuch des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), speziell Kapitel 4, Infrastruktur. Dort wird das Thema Sicherheit vollständig abgehandelt. Auch die anderen Kapitel sind sehr lesenswert. |
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Links zum Thema |
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Quelle: d.c.h.n.